Der Griff nach den Sternen - 140 Golfanlagen aus sieben Ländern tragen bereits die Sterne der Internationalen Golfanlagenklassifizierung
Das Sterne-System der Hotelklassifizierung ist jedem Reisenden zum Begriff geworden. Seine einheitlichen, transparenten und objektiv messbaren Kriterien stellen eine verlässliche Orientierungshilfe für die Qualität von Hotels in aller Welt dar.
Mit der Einführung der „Internationalen Golfanlagenklassifizierung“ im Jahre 2005 wurde vom Bundesverband Golfanlagen e.V. ein System für den Golfmarkt geschaffen, das allen Golfer*innen die Möglichkeit bietet, Golfclubs und Golfanlagen nach einheitlichen Qualitätsstandards auszuwählen.
Von der Golfplatzpflege und der Golfplatzausstattung, vom Pro-Shop zum Restaurant und vom Clubhaus bis zur Driving Range – in 12 Kategorien werden über 300 Mindest- und Einzelkriterien geprüft, aus denen sich schließlich die „Sternekategorie“ einer Golfanlage ergibt.
Detaillierte Auswertungen weisen in jedem konkreten Klassifizierungsfall die spezifischen, für eine Sternekategorie relevanten Merkmale aus. Diese stellen nicht nur für den Greenfee-Gast, sondern auch für die Verantwortlichen von Golfclubs/Golfanlagen, welche sich gerne Jahr für Jahr verbessern möchten, eine wichtige Informationsquelle dar.
Um allen Kriterien gerecht zu werden, wird von einer Expertenkommission ein über die Jahre stetig weiter entwickelter Erhebungsbogen eingesetzt, in dem alle Merkmale erfasst und ausgewertet werden.
Zum 1. Juli 2009 führte der in Berlin ansässige Bundesverband Golfanlagen e.V. die Internationale Golfanlagenklassifizierung auch für öffentliche Kurzplätze ein, um der aktuellen Entwicklung im Golfmarkt gerecht zu werden. Die Vergabe dieses Gütesiegels dient Golfanlagen zu einer optimalen Kundenansprache für die Zielgruppe der „Golfeinsteiger“. Die „Kurzplatzsiegel“ werden in den Kategorien Gold, Silber und Bronze verliehen.
INTERVIEW MIT MARKENLEITERIN SUZANA HOPF
GolfWeek: 140 Golfanlagen sind aktuell beim Bundesverband Golfanlagen e.V. (BVGA) klassifiziert. Was macht die Golfanlagenklassifizierung so wertvoll?
Suzana Hopf: „Der Bundesverband Golfanlagen e.V. bietet Golfanlagen und Golfclubs mithilfe der Internationalen Golfanlagenklassifizierung eine professionelle Marktpositionierung, die außerdem als praktisches Qualitätsmanagement-Instrument genutzt werden kann.“
GolfWeek: Gilt das für alle Golfanlagen?
Suzana Hopf: Ja, ob „Designer''-Golfplatz, City-Golfplatz, Golfresort oder Meisterschaftsplatz, alle „Formate" der Golfbranche können mit der klaren und eindeutigen Botschaft der Sterne werben. Prüfen lassen können sich sowohl Golfclubs als auch Betreibergesellschaften aus dem In- und Ausland. Aber nicht nur bei Golfanlagen auf der Anbieterseite sind die Sterne gefragt, auch im Bewusstsein der Öffentlichkeit, also auf der Seite der Golferinnen und Golfer, ist die Golfanlagenklassifizierung seit knapp zwei Jahrzehnten als verlässliche Orientierungshilfe fest verankert. Mitglieder und Greenfee-Spieler verlangen heute nach einer verlässlichen Golfplatzbewertung. Wie in der Hotellerie vertrauen Kunden der „Strahlkraft der Sterne“.
GolfWeek: Was sind die wesentlichen Erfolgsfaktoren der Golfanlagenklassifizierung?
Suzana Hopf: „Ein wichtiger Erfolgsfaktor der Internationalen Golfanlagenklassifizierung ist die konsequente Ausrichtung der Bewertungskriterien an die Erwartungen der Mitglieder und Gäste. Nachprüfbare Kriterien helfen Golferinnen, Golfern und Golfinteressenten, Preis, Leistung und Qualität der Golfanlagen richtig einzustufen. Dies schafft eine zusätzliche Angebotstransparenz und Sicherheit, da der Kunde bei einem klassifizierten Betrieb bereits vor seiner Ankunft weiß, was ihn erwartet.
Golf Week: Welche weiteren Nutzen und Vorteile bringt die Golfanlagenklassifizierung für Golfspieler einerseits und Golfanlagen andererseits noch mit sich?
Suzana Hopf: „Beim Ausfüllen des Erhebungsbogens wird so manche betriebsinterne Frage bezüglich des eigenen Leistungsangebots erörtert — dies führt zu einer permanenten Qualitätsverbesserung der Golfanlage, von der selbstverständlich am Ende wiederum alle Golferinnen und Golfer profitieren“.
GolfWeek: Wer legt die Richtlinien für die Golfanlagenklassifizierung fest?
Suzana Hopf: „Der Bundesverband Golfanlagen e.V. hat dafür eine Expertenkommission von unabhängigen Prüfern etabliert, die aus langjährig erfahrenen Geschäftsführer*innen und Manager*innen von Golfanlagen zusammengesetzt ist. Darüber hinaus ist die Internationale Golfanlagenklassifizierung markenrechtlich geschützt“.
GolfWeek: Der bisherige Erfolg kann sich wirklich sehen lassen. Wie beurteilen Sie die Zukunftsperspektiven der Internationalen Golfanlagenklassifizierung?
Suzana Hopf: „Die Golfanlagenklassifizierung wird für die erfolgreiche Zukunft von Golfanlagen eine wichtige Rolle spielen. Mit einer klaren Marktpositionierung durch die jeweilige „Golfsterne-Kategorie“ erreicht die Golfanlage die gewünschte Zielgruppe mit deren Bedürfnissen. In Kombination mit einem ganzheitlichen Qualitätsmanagement sorgt dies für einen zusätzlichen Wettbewerbsvorteil für jede Golfanlage“.
GolfWeek: Vielen Dank für das interessante Gespräch, Frau Hopf!